LiteraturKreisarchiv 2018/19

18.09.2018: Dave Eggers – Der Circle

Huxleys schöne neue Welt reloaded:

Die 24-jährige Mae Holland ist überglücklich. Sie hat einen Job ergattert in der hippsten Firma der Welt, beim ‚Circle‘, einem freundlichen Internetkonzern mit Sitz in Kalifornien, der die Geschäftsfelder von Google, Apple, Facebook und Twitter geschluckt hat, indem er alle Kunden mit einer einzigen Internetidentität ausstattet, über die einfach alles abgewickelt werden kann. Mit dem Wegfall der Anonymität im Netz – so ein Ziel der ‚weisen drei Männer‘, die den Konzern leiten – wird die Welt eine bessere. Mae stürzt sich voller Begeisterung in diese schöne neue Welt mit ihren lichtdurchfluteten Büros und High-Class-Restaurants, wo Sterne-Köche kostenlose Mahlzeiten für die Mitarbeiter kreieren, wo internationale Popstars Gratis-Konzerte geben und fast jeden Abend coole Partys gefeiert werden. Sie wird zur Vorzeigemitarbeiterin und treibt den Wahn, alles müsse transparent sein, auf die Spitze. Doch eine Begegnung mit einem mysteriösen Kollegen ändert alles.

Dave Eggers, geboren 1970, ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Autoren. Sein Werk wurde mit zahlreichen literarischen Preisen ausgezeichnet. Sein Roman ‚Der Circle‘ war weltweit ein Bestseller. Der Roman ‚Ein Hologramm für den König‘ war nominiert für den National Book Award, für ‚Zeitoun‘ wurde ihm u.a. der American Book Award und der Albatros-Preis der Günter-Grass-Stiftung verliehen. Eggers ist Gründer und Herausgeber von McSweeney’s, einem unabhängigen Verlag mit Sitz in San Francisco. 2002 rief er ein gemeinnütziges Schreib- und Förderzentrum für Jugendliche ins Leben, 826 Valencia, das heute Ableger in mehreren amerikanischen Städten hat. Eggers stammt aus Chicago und lebt mit seiner Frau und seinen zwei Kindern in Nordkalifornien.

Kiepenheuer & Witsch Verlag

Quelle Text und Bild: http://www.buchhandel.de

16.10.2018: Eve Harris – Die Hochzeit der Chani Kaufman

Das freche und anrührende Debüt von Eve Harris

Sie haben sich dreimal gesehen, sie haben sich noch nie berührt, aber sie werden heiraten: die neunzehnjährige Chani Kaufman und der angehende Rabbiner Baruch Levy. Doch wie geht Ehe, wie geht Glück? Eine fast unmögliche Liebesgeschichte in einer Welt voller Regeln und Rituale. 

Eve Harris, geboren 1973 in London, Tochter polnisch-israelischer Eltern, arbeitete zwölf Jahre als Lehrerin, darunter an katholischen und jüdisch-orthodoxen Mädchenschulen in London und Tel Aviv. ›Die Hochzeit der Chani Kaufman‹ ist ihr erster Roman; er schaffte es auf die Longlist des renommierten Man Booker Prize und war Finalist bei den National Jewish Book Awards 2014. Eve Harris lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in London.

Diogenes Verlag

Quelle Text und Bild: http://www.buchhandel.de

17.11.2018: Ian McEwan – Nussschale

Eine klassische Konstellation: der Vater, die Mutter und der Liebhaber. Und das Kind, vor dessen Augen sich das Drama entfaltet. Aber so, wie Ian McEwan sie erzählt, hat man diese elementare Geschichte noch nie gehört. Verblüffend, verstörend, fesselnd, philosophisch – eine literarische Tour de Force von einem der größten Erzähler englischer Sprache.

Ian McEwan, geboren 1948 in Aldershot (Hampshire), lebt bei London. 1998 erhielt er für ›Amsterdam‹ den Booker-Preis und 1999 den Shakespeare-Preis der Alfred-Toepfer-Stiftung für das Gesamtwerk. Sein Roman ›Abbitte‹ wurde zum Weltbestseller und mit Keira Knightley verfilmt. Er ist Mitglied der Royal Society of Literature, der Royal Society of Arts und der American Academy of Arts and Sciences.

Diogenes Verlag

Quelle Text und Bild: http://www.buchhandel.de

15.01.2019: Nadifa Mohamed – Black Mamba Boy

Ausbruch und Aufbruch – eine afrikanische Odysse

Jemen 1935. Der kleine Jama, ein halbwilder Straßenjunge, streift mit seinen Freunden durch die Gassen Adens auf der Suche nach Nahrung und ein paar Münzen. Als seine Mutter viel zu jung stirbt, begibt er sich, allein und gefährdet, auf eine Odyssee durch das von Kolonialismus und Faschismus verheerte Ostafrika, nach Somaliland, Dschibuti, Eritrea, in den Sudan, bis nach Ägypten, auf der Suche nach seinem geheimnisvollen, nie gesehenen Vater, dann auf der Suche nach Arbeit und einer Grundlage für ein eigenes Leben. Viele Jahre später führt ihn diese abenteuerliche und verzehrende Reise 1947, Jama ist inzwischen Seemann geworden, schließlich nach England. Auf der Grundlage der Erlebnisse ihres Vaters schrieb Nadifa Mohamed diesen schönen, erschütternden und aufwühlenden Roman, ihr Debüt, das in zahlreiche Sprachen übersetzt und mit mehreren Literaturpreisen ausgezeichnet wurde.

Nadifa Mohamed, 1981 in Hargeisa, Somaliland geboren, kam als Kind mit ihrer Familie nach London und studierte in Oxford Geschichte und Politik. 2014 erschien bei C.H.Beck ihr Roman „Der Garten der verlorenen Seelen“. Ihr Roman „Black Mamba Boy“, der zuerst 2010 erschien, stand auf der Longlist des Orange Prize for Fiction und auf der Shortlist des Guardian First Book Award, des Dylan Thomas Award, des John Llewellyn Rhys Prize, des PEN/Open Book Award und gewann den Betty Trask Award.

dtv Verlag

Quelle Text und Bild: http://www.buchhandel.de

05.03.2019: Edward M. Forster – Zimmer mit Aussicht

Ein wunderschöner Liebesroman. Eine brillante Gesellschaftskomödie.

Florenz um 1900. Auf einer Bildungsreise in Italien begegnet die junge Lucy Honeychurch dem unkonventionellen George Emerson und verliebt sich. Cousine Charlotte, Reisebegleitung und rigorose Anstandsdame, ist schockiert, denn George gehört nicht den gesellschaftlichen Kreisen an, in denen Lucy sich bewegt.

E.M. Forster konfrontiert in diesem mit spielerischer Leichtigkeit und dezenter Ironie erzählten Roman die erstarrten Konventionen des englischen Bürgertums mit der vital-sinnlichen, mediterranen Lebensweise.

Fischer Taschenbuch Verlag

Quelle Text und Bild: http://www.buchhandel.de

07.05.2019: Eric-Emmanuel Schmidt – Odysseus aus Bagdad

Ein Buch, das unsere Humanität befragt.

‚Mein Name ist Saad Saad, das bedeutet auf Arabisch Hoffnung Hoffnung und auf Englisch Traurig Traurig.‘

Saad möchte Bagdad hinter sich lassen, das Chaos der Stadt, die Armut seiner Familie. Er will nach Europa, frei sein, eine Zukunft haben. Aber wie überwindet man Grenzen, ohne einen Dinar in der Tasche? Wie trotzt ein moderner Odysseus den Stürmen, überlebt Schiffbrüche, entkommt den Drogenhändlern, dem Gesang der Sirenen, dem Gefängniswächter und einäugigen Zyklopen?

Eric-Emmanuel Schmitt erzählt eine höchst aktuelle Geschichte als Heldenepos unserer Zeit: gewalttätig, komisch, tragisch.

Eric-Emmanuel Schmitt, geboren 1960 in Sainte-Foy-lès-Lyon, studierte Klavier in Lyon und Philosophie in Paris. Mit seinen Erzählungen wie ‚Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran‘ wurde er international berühmt und gehört heute zu den erfolgreichsten Gegenwartsautoren in Frankreich. Seine Werke wurden in 40 Sprachen übersetzt und haben sich mehr als zehn Millionen Mal verkauft. Schmitt lebt in Brüssel.

Fischer Taschenbuch Verlag

Quelle Text und Bild: http://www.buchhandel.de

18.06.2019: Robert Seethaler – Der Trafikant

Österreich 1937: Der 17-jährige Franz Huchel verlässt sein Heimatdorf, um in Wien als Lehrling in einer Trafik – einem kleinen Tabak- und Zeitungsgeschäft – sein Glück zu suchen. Dort begegnet er eines Tages dem Stammkunden Sigmund Freud und ist sofort fasziniert von ihm. Im Laufe der Zeit entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft zwischen den beiden unterschiedlichen Männern. Als sich Franz kurz darauf Hals über Kopf in die Varietétänzerin Anezka verliebt, sucht er bei dem alten Professor Rat. Dabei stellt sich jedoch schnell heraus, dass dem weltbekannten Psychoanalytiker das weibliche Geschlecht ein mindestens ebenso großes Rätsel ist wie Franz. Ohnmächtig fühlen sich beide auch angesichts der sich dramatisch zuspitzenden politisch-gesellschaftlichen Verhältnisse. Und schon bald werden Franz, Freud und Anezka jäh vom Strudel der Ereignisse mitgerissen.

Robert Seethaler, 1966 in Wien geboren, wurde 2007 für seinen Roman »Die Biene und der Kurt« mit dem Debütpreis des Buddenbrookhauses ausgezeichnet. Er erhielt zahlreiche Stipendien, darunter das Alfred-Döblin Stipendium der Akademie der Künste. Der Film nach seinem Drehbuch »Die zweite Frau« wurde mehrfach ausgezeichnet und lief auf verschiedenen internationalen Filmfestivals. 2008 erschien sein zweiter Roman »Die weiteren Aussichten«. »Jetzt wirds ernst« wurde 2010 veröffentlicht, darauf folgte 2012 der Bestseller »Der Trafikant«. Robert Seethaler lebt und schreibt in Wien und Berlin.

Kein & Aber Verlag

Quelle Text und Bild: http://www.buchhandel.de

Titelliste 2018/19
Buch Robert Seethaler, der Trafikant